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Revision as of 12:38, 26 February 2012
SCS in BlueM
Eine Excel-Datei zur Berechnung des SCS-Verfahrens, wie es unter SCS-Verfahren beschrieben ist, findet sich unter SCSVerfahren .
SCS in TALSIM
Bei der Abhängigkeit der Abflussbereitschaft zum kumulierten Niederschlag bietet TALSIM 2.2 zwei Möglichkeiten:
- Variabler Verlustansatz (default):
Die Anpassung eines Verlustwertes für die Funktion des Abflussbeiwertes zum kumulierten Niederschlag erfolgt für jeden Zeitschritt neu.
(liefert insgesamt höhere Abflussbeiwerte, so dass auf die Berücksichtigung eines Vorregens verzichtet werden kann)- Konstanter Verlustansatz:
Die Anpassung des Verlustwertes erfolgt nur zu Ereignisbeginn einmalig.
(der Ansatz eines Vorregens ist in diesem Fall zweckmäßig)Welcher Ansatz bessere Ergebnisse liefert geht nur aus einem Vergleich mit gemessenen Ganglinien hervor. Grundsätzlich ergeben sich mit dem variablen Verlustansatz höhere Abflussspitzen und Füllen bei gleichen Bedingungen.
Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Abflussbildung besteht in der Option, einen Endabflussbeiwert festzulegen. Damit beschränkt man unabhängig vom gewählten Verlustansatz den maximalen Abflussbeiwert. Standardmäßig setzt TALSIM den Endabflussbeiwert auf 1.
- – SYDRO (2000)[1]
Weiterentwicklung (Bug 23)
- Motiv
- Das SCS-Verfahren war ursprünglich für einzelne Regenereignisse konzipiert. Sobald in einem Zeitschritt kein Niederschlag mehr fällt, wird das vorhergehende Ereignis als abgeschlossen betrachtet und
hNE
wird wieder auf 0 zurückgesetzt. Das führt dazu, dass auch nach nur kurzen Niederschlagspausen der Abflussbeiwert wieder herabgesetzt wird.
Ansatz 1: Zwischenverlust
(implementiert in Rev 547)
Es wird ein Zwischenverlust nach Sartor[2] ZV
eingeführt, der am Anfang der Regenpause 0 beträgt, und der sich mit zunehmender Dauer der Regenpause asymptotisch dem Wert des Anfangsverlusts hva
annähert:
- [math]\displaystyle{ ZV_i = h_{va} - (h_{va} - ZV_{i-1}) \cdot e^{-K_p \cdot dt} }[/math]
- aus Sartor (1999)[2]
- mit
Kp
= Regenerationskonstante [1/h]dt
= Simulationszeitschritt [h]i
= laufendes Intervall über die Regenpause [-]
- und
ZVi=0 = 0
- laut Sartor (1999)[2]:
Die Größenordnung der zu kalibrierenden Regenerationskonstante Kp liegt nach bisherigen Erfahrungen zwischen 0,01 und 0,2 h.
Zusätzlich bietet es sich an, das Ende eines Regenereignisses (d.h. den Zeitpunkt an dem hNE
wieder zurückgesetzt wird) mithilfe des Zwischenverlustes zu redefinieren:
hNE
wird erst dann zurückgesetzt, wenn der Zwischenverlust 90% des Anfangsverlusts erreicht hat (ZV >= 0.9 hva
)
Ansatz 2: Kontinuierlicher Verlauf der Regensumme
Der Anfangsverlust hva
bleibt unverändert, dafür wird die Regensumme hNE
bei Regenende nicht auf 0 zurückgesetzt, sondern allmählich reduziert.
Dies kann entweder proportional zur Abnahme des Inhalts der Kaskadenspeicher geschehen (Rev 548):
- [math]\displaystyle{ h_{NE}(t) = h_{NE}(t-1) \cdot \left( 1. - \frac{S(t-1)}{S(t)} \right) }[/math]
- mit
S
= Inhalt der Speicherkaskaden für unbefestigte Flächen
(Dies birgt aber Probleme in der Implementierung, da der aktuelle Speicherinhalt abhängig von hNE
ist.)
Oder aber ganz einfach exponentiell (Rev 549):
- [math]\displaystyle{ h_{NE}(t) = h_{NE}(t-1) \cdot e^{-\frac{t}{K_R}} }[/math]
- mit
KR
= Konstante für die Abnahme der Regensumme [h]
Ein guter Anhaltspunkt für KR
scheint der Wert von K2
sein (siehe http://bugs.bluemodel.org/attachment.cgi?id=47)
Literaturangaben
- ↑ SYDRO (2000): Dokumentation: TALSIM 2.2, Theoretische Grundlagen. http://www.sydro.de/down/talsim22/talsim_theorie.pdf
- ↑ 2.0 2.1 2.2 2.3 Sartor, J. (1999): Einsatz der Langzeit-Seriensimulation für kleine Einzugsgebiete, In: Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Kaiserslautern, Heft 9 (PDF)
- Froehlich 13:56, 19. Nov. 2008 (UTC)